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Viehhirten brachten den Frieden
Ernährungssicherheit durch Friedensförderung - wie Dürre, Hunger und Gewaltkonflikte zusammenhängen
Release Date
2024-02
Language
- German
Topics
- –
Der Bezirk Marsabit im Norden von Kenia leidet seit einigen Jahren unter demAusfall von Regenzeiten, was massive Dürre zur Folge hat. Rund 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Viehwirtschaft. Ihre Existenz ist durch anhaltende Dürren massiv bedroht. Parallel dazu haben gewaltsame Konflikte, an denen Viehnomaden beteiligt sind, im Norden Kenias zugenommen. Dabei werden Menschen und Tiere getötet, und wichtige Infrastruktur wird zerstört. Aus Sorge vor Angriffen können Kinder nicht zur Schule gehen und die Viehnomaden ihre Tiere nicht auf die Weiden treiben. Die Verkehrswege in die Städte sind unterbrochen, und damit ist der Zugang zu Lebensmitteln und Dienstleistungen versperrt. Zusätzlich zur Dürre erschwert die anhaltende Gewalt das Leben der Nomadenfamilien enorm. Benjamin Etzold und Marie Müller-Koné vom Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) untersuchen in der Studie mit Caritas international, ob Ernährungsunsicherheit und die stärkere Konkurrenz um die knappen Ressourcen Wasser und Weideland zum Anstieg von gewaltsamen Konflikten führen. Das Forschungsteam nutzte für die Studie Literatur und Daten zu Konflikten sowie eigene qualitative empirische Forschung. Dazu gehören Interviews mit 350 Personen an 19 Orten in verschiedenen Unterbezirken von Marsabit. Das Team sprach unter anderem mit Experten, Mitgliedern lokaler Gemeinschaften und Binnenvertriebenen. Außerdem besuchten die Forschenden zerstörte Dörfer, Bohrlöcher für Trinkwasserbrunnen und andere wichtige Infrastrukturanlagen und nahmen an regionalen Friedenstreffen teil.
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Document-Type
Report
Publisher
BICC
Place
Bonn